SBS Schafe

Rassenbeschreibung SBS

Rasse SBS

Typ (Format) Gesamterscheinung

Körper harmonisch, robust mit gutem Wuchs, ausgeprägte Geschlechtsmerkmale, gesundes Euter, Kopf und Beine glänzend behaart (schwarz oder braun resp. gelb), unbewollt.

Mindestmasse für ausgewachsene Tiere:
Widerristhöhe Widder 75 cm, Gewicht: Widder 85 kg
Auen 66 cm, Gewicht: Auen 65 kg

 

Kopf und Hals
Hornlos (beide Geschlechter), mittellang, mit breitem Maul. Zahnstellung auf- oder anliegend; gerade Nasenlinie erwünscht (besonders beim Mutterschaf), Ohren mittellang und getragen; Hals bemuskelt, Schulter und Widerrist gut verbunden. Brust, Schulter und Widerrist Brust lang und breit; tief mit guter Rippenwölbung; Schulter gut anliegend; Widerrist breit und geschlossen. Rücken, Lende, Bauch und Keule Breit, fest und gut bemuskelt, gerade obere Linie; Lende breit, kräftig und gut bemuskelt, gute Flankentiefe; Bauch mittelgross mit kleinen Hungergruben; Becken mittellang, breit und wenig abgezogen; Keule regelmässig bemuskelt.

Fundament
Gliedmassen, Stellung und Gang Gliedmassen trocken, flach, nicht zu fein und gut gestellt; Sprunggelenke leicht gewinkelt; Fesseln mittellang, gut getragen und leicht federnd; Klauen dunkel, hart, nicht ganz geschlossen, Gang korrekt, geräumig und beweglich.

Wolle
Ganzer Körper von der Ohrenlinie bis zu den Knie- und Sprunggelenken gleichmässig bewollt; Begrenzung Eutergelenk bis Ellbogengelenk, Ohren-Nackenlinie und Schwanzansatz. Vlies dicht, ausgeglichen mit festem Stapel, einheitlich schwarz oder gelb (braun). Im Alter ab 18 Monaten vereinzelt weisse Wollhaare geduldet. Feinheit: F 2-3. Stapellänge: mind. 2.5 cm für die Punktierung.

Merkmale und Vorzüge der SBS-Rasse

Frühreif

  • Erstablammalter durchschnittlich 553 Tage
  • frühestens ab 11. Lebensmonat

Fruchtbar

  • asaisonal
  • Zwischenlammzeit durchschnittlich 330 Tage
  • 3 Ablammungen in 2 Jahren
  • Fruchtbarkeit (Lämmer/Aue/Jahr): 2,1 Lämmer
  • Leistungszeichen *: 5 Lämmer innerhalb der ersten drei
  • Lebensjahre
  • Leistungszeichen **: weitere 5 Lämmer bis zum fünften Lebensjahr

Ruhig, zutraulich

Der ruhige und zutrauliche Charakter wird von den Züchtern geschätzt.

Farbe

Es gibt die elbfarbenen (braun), die wie schon früher im Berner Oberland und in Solothurn dominieren und die schwarzen in der Westschweiz und den übrigen Kantonen. Schwarze Schafe können im Erbgut auch das Gen für die Elbfarbe tragen, d.h. sind nicht reinerbig schwarz. Aus einer Kreuzung zweier schwarzer Schafe mit dieser Genkonstellation können elbfarbene Lämmer hervorkommen. Elbfarbene Tiere hingegen sind auch im Erbgut immer rein elb, sodass aus zwei Elben nie ein Schwarzes entstehen kann.

SBS Rassenentstehung

In vielen Quellen wird das Frutigerschaf schon im 14. Jahrhundert als Ursprung der Rasse Schwarzbraunes Bergschaf erwähnt. Pfarrer Schatzmann beschreibt es 1850 als Schaf mit weisser Farbe. Die braune Farbe stammt wahrscheinlich aus der Einkreuzung mit dem braunen Roux de Bagnes aus dem Wallis. In den folgenden Jahrhunderten wurden die braunen Rassenschläge aus dem Berner Oberland mit den schwarzen Schlägen aus dem Jura, Saanenland und dem Freiburgerland gekreuzt. Daraus entstand das heutige Schwarzbraune Bergschaf, das erstmals in einem Rassenstandard 1925 durch Abraham Gerber in Les Joux beschrieben und festgehalten wurde. Seither erfolgt die züchterische Verbesserung ausschliesslich innerhalb der eigenen Rasse, ohne Einkreuzung fremder Rassen. Dies wahrscheinlich vor allem, weil eine Einkreuzung andersfarbiger Fleischrassen über kurz oder lang zum Verlust der reinen schwarzen oder braunen (elben) Farbe geführt hätte. 1938 erfolgte die offizielle Anerkennung der drei Schweizer Rassen Schwarzbraunes Bergschaf (SBS), Weisses Alpenschaf (WAS) und Braunköpfige Fleischschaf (BFS). Das Walliser Schwarznasenschaf wurde ab 1958 und Charollais Suisse ab 1990 als offizielle CH- Rasse anerkannt. 1998 wurde die SBS-Vereinigung Schweiz gegründet und im Jahr 2005 die Rassenbeschreibung erneuert und aktualisiert.